
Wie werde ich Fleischer?
Die meisten berufsrelevanten Fähigkeiten erwirbst du während deiner dualen Ausbildung als Fleischerin und Fleischer in Berufsschule und Ausbildungsbetrieb. Doch es ist von großen Vorteil, wenn du einige Eigenschaften und Voraussetzungen schon mitbringst:
- handwerkliches Geschick
- Kreativität
- Spaß am Verkaufen
- Sorgfalt und Genauigkeit
- guter Geruchs- und Geschmackssinn
- die Fähigkeit, Blut zu sehendie Bereitschaft, viel im Stehen zu arbeiten
Schulische Voraussetzung
Zwar gibt es keine offizielle Bedingung, doch du solltest schon mindestens einen Hauptschulabschluss besitzen, um eine Ausbildungsstelle zu bekommen.Bildungsweg
Duale Ausbildung
Empfohlener Schulabschluss
Mittlerer Schulabschluss (Realschulabschluss)
Lehrdauer
3 Jahr(e)
Lehrlingsgehalt
Ø 815 EUR
Was macht ein Fleischer?
Ein Fleischer steht den ganzen Tag hinter der Fleischtheke, wiegt Wurst ab und verpackt sie in Plastiktüten für den Kunden – dachtest du das? Dann wollen wir dich hier eines Besseren belehren, denn der Beruf des Fleischers bzw. der Fleischerin ist sehr vielseitig und bringt je nach Betrieb ganz unterschiedliche Aufgabenfelder mit sich:
Alles beginnt mit dem lebenden Tier
Dass Fleisch nicht im Garten wächst oder aus der Fleischmaschine kommt, ist dir wohl bewusst. Doch das bedeutet natürlich auch, dass du als Fleischer – sofern du in einem Schlachtbetrieb angestellt bist – die Aufgabe hast, Rinder, Schweine, Hühner und Lämmer zu schlachten. Zunächst beurteilst du die Qualität des Fleisches am lebenden Tier. Wenn das Tier für die Fleischverarbeitung geeignet ist, betäubst du es, schlachtest es fachgerecht und zerlegst es. Danach folgt das Ausbeinen. Das bedeutet, dass das Fleisch vom Knochen abgetrennt wird und anschließend nach Verwendung sortiert wird. Du weißt genau, welche Teile vom Schwein, Rind etc. sich für welche Verarbeitung eignet. Die Lende, ein Teil des Rumpfs, ist zum Beispiel sehr zart und wird später zum Filetsteak verarbeitet. Das beliebte Rib-Eye-Steak wird aus der Hochrippe gewonnen. Ein Teil des Fleisches wird durch das sogenannte Wolfen und Kuttern maschinell verkleinert und bekommt im Füller einen Überzug aus Schweinedarm oder Kunststoff, sodass Würstchen daraus entstehen. Diese bringst du nun noch zum Räuchern und Röten in einen computergesteuerten Räucherschrank.Feinkostsalat, Bratwurst und Wiener Schnitzel
In Metzgereien und Feinkostläden ist deine Kreativität gefragt. Aus unterschiedlichen Fleischsorten bereitest du Fleischgerichte vor, wie zum Beispiel Hackfleisch, Cordon Bleu, Rouladen, Gulasch oder Gyros. Du schneidest das Fleisch in entsprechende Stücke, würzt und marinierst es nach Rezept. Hier sind immer wieder deine Ideen für neue Produkte und die Präsentation in der Verkaufstheke gefragt. Das Auge isst immer mit – das musst du unbedingt im Hinterkopf haben! Wenn ein Kunde deinen Laden betritt, berätst du ihn freundlich und fachkompetent zur Verwendung der Produkte, informierst über die Herkunft des Fleisches und verkaufst ihnen Fleisch- und Wurstwaren. Es kann sein, dass du auch kleine Gerichte, zum Beispiel belegte Brötchen, Schnitzel oder Hamburger zubereitest. Wenn dein Betrieb einen Partyservice führt, richtest du das Buffet her oder bereitest Gerichte vor Ort frisch zu. Zum Beispiel brätst du Gyros in einer großen Pfanne oder grillst Würstchen, die du zuvor im Betrieb selbst hergestellt hast.Maschinelle Fertigung in der Lebensmittelindustrie
Als Fleischerin oder Fleischer kannst du auch in Fleischgroßmärkten und in der Fleisch- und Wurstwarenindustrie arbeiten. Dort nehmen dir zum größten Teil computergesteuerte Maschinen die Handarbeit ab. So können Fleischprodukte in großer Masse gefertigt werden.Deine AUBI-plus Jobmail
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Inhalte der Lehre
Schulische Ausbildungsinhalte
Betriebliche Ausbildungsinhalte
Im Betrieb lernst du die verschiedenen Abteilungen deines Unternehmens kennen. Du wirst zum Beispiel die Werkstatt, Wurstküche, Räucherräume und Lagerräume kennenlernen. Während du zunächst deinem Ausbilder über die Schulter schaust, siehst du wie Fleisch vom Knochen abgetrennt und zerlegt wird und wie man es anschließend verarbeitet. Du lernst die vielen verschiedenen Gewürze und Zutaten kennen und erfährst, wie man die fertigen Produkte durch Garung, Gefrieren, Erhitzen, Trocknen, Räuchern oder Pökeln haltbar macht und anschließend fachgerecht lagert. Je weiter deine duale Ausbildung voranschreitet, desto mehr Verantwortung bekommst du übertragen. Erst, wenn man selbst den Kunden bedient, die Gulaschstücke zurechtschneidet oder die Würstchen räuchert, lernt man wie es geht und dabei gilt immer: Übung macht den Meister!Ablauf der Lehre
Spezialisierung
Die dreijährige duale Ausbildung zum Fleischer kann im Handwerk oder in Industrie und Handel absolviert werden. Die Tätigkeiten des Fleischers sind vielseitig. Je nach Arbeitsplatz spezialisierst du dich entweder auf das Schlachten und Zerlegen von Tieren, auf das Zubereiten und den Verkauf von Fleischwaren oder auf die automatisierte Produktion von Fleischwaren in der verarbeitenden Industrie.
Ausbildung in Österreich
Auch in Österreich kannst du dieser Ausbildung unter dem Namen Lehre als Fleischverarbeiter nachgehen.
- Handwerkliches Geschick
Finde mit unserem Stärken-Check heraus, wo deine Stärken und Schwächen liegen, wie deine Eltern und Freunde dich einschätzen und erfahre, welche Berufe perfekt zu dir passen.
Wie gut passt der Beruf Fleischer / Fleischerin zu dir?
Gut zu wissen...
- In Deutschland gibt es fast 12.000 Betriebe im Fleischerhandwerk.
- Der jährliche Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch liegt in Deutschland bei ca. 60 Kilogramm.
- Kobe-Wagyu-Rindfleisch aus der japanischen Kobe-Region ist das teuerste Fleisch der Welt. 100 Gramm vom edlen Rindfleisch kosten fast 100 Euro.