Bildungsweg:
Duale Ausbildung
Schulabschluss:
Realschulabschluss / Mittlere Reife
Ausbildungsdauer:
3 Jahre
Deine Stärken
Infos zum Beruf
Erzieherinnen und Erzieher betreuen Kinder, Jugendliche und Menschen mit Behinderung, bereiten Spiele und Freizeitaktivitäten vor und fördern ihre sprachliche, motorische, soziale und persönliche Entwicklung.
Organisation:
Du beobachtest die Kinder bzw. Jugendlichen, dokumentierst ihre Entwicklung und organisierst Aktivitäten.
Betreuung:
Du kümmerst dich um die Beschäftigung, förderst die Kleinen und Heranwachsenden und analysierst ihr Verhalten.
Förderung:
Du entwickelst ein Konzept, wie du deine Schützlinge am besten in ihrer psychischen und körperlichen Entwicklung fördern kannst.
Hinweis: Dies ist nur ein kleiner Einblick in grundlegende Aufgaben nach der Lehre als Erzieher / Erzieherin. Je nach Branche und Unternehmen variieren deine Aufgaben.
Es ist 7 Uhr und du erwartest die ersten Kinder deiner Gruppe. Du erzählst ihnen, dass ihr euch heute mit Fingerfarbe austoben dürft. An deiner Hand ist der Abschied von den Eltern nur noch halb so schwer. Während sie anfangen zu spielen, triffst du dich mit deinen Kolleginnen und Kollegen und besprichst den Tag. Hast du alle Materialien dabei, die du für die Fingerfarben-Aktion brauchst? Im Stuhlkreis begrüßt du die Kinder und übst mit ihnen einen kleinen Kanon ein und erzählst eine Geschichte.
Gerade als du deine Fingerfarben zusammensuchen und die Kinder zusammentrommeln möchtest, kommt ein Kind weinend auf dich zugelaufen, weil es geschubst wurde. Kein Problem – das ist schnell gelöst! Im Handumdrehen haben sich die beiden Streithähne wieder vertragen.
Über den Nachmittag verteilt werden die Kinder abgeholt. Du bist immer dabei, beantwortest Fragen der Eltern und berichtest ihnen von den neuesten Entwicklungen ihrer Schützlinge. Im Anschluss machst du in den Gruppenräumen wieder Klarschiff.
In der Regel kümmerst du dich als erstes um die Vorbereitung des Tages. Du stellst Getränke bereit, rückst Stühle zurecht und sprichst dich mit deinem Team ab, bevor die ersten Kinder und Jugendlichen eintrudeln. Am Vormittag hast du bereits einige Telefonate mit Eltern, Schulen und dem Jugendamt getätigt und im Laufe des Nachmittags füllt sich der Raum dann mit Leben. Während deine Kolleginnen und Kollegen mit den Jugendlichen schon eine Runde Billard spielen, leitest du die Hausaufgabenbetreuung für die Grundschüler in einem separaten Raum. Danach treffen sich alle im großen Raum, denn du und dein Team habt einen Workshop zum Thema „Selbstverteidigung“ vorbereitet. Die Jugendlichen bekommen von einem eingeladenen Kampfsportler ein paar wichtige Tipps und Tricks.
Wenn du deine Berufsausbildung als Erzieherin bzw. Erzieher erfolgreich gemeistert hast, stehen dir viele Türen für deinen Berufseinstieg offen. Du kannst ab sofort bei
arbeiten.
Voraussetzungen
Dein Wunsch, Erzieherin bzw. Erzieher zu werden, kommt sicherlich nicht von ungefähr. Vermutlich hat dir der Umgang mit Kindern oder Jugendlichen schon immer besonders viel Freude bereitet und du hast schon früh liebend gern auf deine Geschwister oder Nachbarskinder aufgepasst.
Empathie:
Einfühlungsvermögen ist wichtig, um sich in die Lage der Kinder versetzen und ihre Bedürfnisse, Gefühle und Perspektiven besser verstehen zu können. Dadurch kannst du in allen Situationen angemessen reagieren und eine unterstützende, fördernde Umgebung schaffen.
Kreativität:
Um den Alltag der Kinder abwechslungsreich zu gestalten, sind gestalterische und handwerkliche Fähigkeiten von Vorteil. Du kannst zum Beispiel aus alltäglichen Materialien wie Kartons und Farben eine fantasievolle Bastelstunde zaubern, bei der die Kinder ihre eigenen Kunstwerke schaffen und ihre Feinmotorik sowie ihr kreatives Denken fördern.
Geduld:
Du solltest stressige Situationen ruhig meistern können. Zum Beispiel erklärst du einem Kind geduldig Schritt für Schritt, wie man sich die Schuhe bindet oder die Bastelvorlage zusammenklebt. So gibst du den Kindern Sicherheit.
Beobachtungsgabe:
Eine gute Beobachtungsgabe hilft dir dabei, individuelle Bedürfnisse und mögliche Probleme der Kinder und Jugendlichen zu erkennen. So kannst du frühzeitig erste Maßnahmen ergreifen.
Verantwortungsbewusstsein:
Du musst stets darauf achten, dass die (Spiel-)Umgebung sicher ist und schnell auf potenzielle Gefahren reagieren.
Ein bestimmter Schulabschluss ist gesetzlich nicht vorgegeben. Die besten Chancen auf einen der begehrten Ausbildungsplätze hast du aber mit einem Realschulabschluss.
Ablauf und Inhalte
Die Ausbildung als Erzieherin bzw. Erzieher ist eine schulische Ausbildung und erfolgt daher an einer Berufsschule, einem Berufskolleg oder einer Fachschule. Du wirst aber nicht nur theoretischen Unterricht haben, sondern einen Teil der Zeit als Praktikum in sozialpädagogischen Einrichtungen verbringen, um später beruflich durchstarten zu können. Dabei handelt es sich in der Regel um ein einjähriges Berufspraktikum, was je nach Bundesland und Berufsschule in der Ausbildungszeit enthalten ist oder noch hinzukommt. Es wird auch als "Anerkennungsjahr" bezeichnet.
Außerdem bieten dir einige Berufsschulen, Fachschulen und Berufskollege an, Zusatzkenntnisse zu erwerben, die dir die Möglichkeit geben, den Abschluss mit der
zu erwerben.
Alternative zur schulischen Erzieher-Ausbildung:
Eine Alternative zur schulischen Erzieher-Ausbildung ist die Praxisintegrierte Ausbildung (PiA), Bei PiA ist die Praxiszeit einschließlich des Berufspraktikums gleichmäßig in die drei Ausbildungsjahre integriert. Du arbeitest also bereits während deiner Ausbildung zur Erzieherin bzw. zum Erzieher in einer sozialpädagogischen Einrichtung. In der Regel handelt es sich dabei um zwei Tage in der Woche.
Planung und Durchführung pädagogischer Angebote:
Planen und Umsetzen von Spielen, Bastelaktivitäten, musikalischen und sportlichen Aktivitäten entsprechend der Altersgruppe der Kinder.
Beobachtung und Dokumentation:
Systematisches Beobachten des Verhaltens und der Entwicklung der Kinder und das Führen von Beobachtungsprotokollen oder Entwicklungsberichten.
Erziehung und Betreuung:
Unterstützen der Kinder in ihrem Alltag, z.B. beim An- und Ausziehen, und beim Essen. Vermitteln von Werten wie Respekt, Toleranz und Verantwortungsbewusstsein durch Vorbildfunktion und gezielte pädagogische Maßnahmen.
Arbeit mit Kindern mit besonderen Bedürfnissen:
Individuelle Förderung und Betreuung von Kindern mit Entwicklungsverzögerungen, Behinderungen oder Verhaltensauffälligkeiten.
Organisation und Verwaltung:
Erledigung administrativer Aufgaben wie die Planung von Ausflügen, Verwaltung von Materialien und die Einhaltung von Hygienestandards.
In der Berufsschule oder einer Fachschule bekommst du das notwendige Handwerkszeug vermittelt, das du in deiner Praxis als Erzieherin bzw. Erzieher benötigen wirst. Dabei gibt es einen allgemeinbildenden Teil, in dem zum Beispiel die Fächer Deutsch, Politik, Religion/Ethik und eine Fremdsprache unterrichtet werden und einen Teil mit grundlegenden Erziehungstheorien und -maßnahmen. Außerdem lernst du, wie du erzieherische Angebote planst und durchführst, Entwicklungsstörungen erkennst, Medien einsetzt und Sprache förderst.
Erziehungstheorien:
Vermittlung verschiedener Theorien und Modelle, die die Grundlagen und Methoden der Erziehung erklären.
Erziehungsmaßnahmen:
Methoden und Strategien, um Kinder zu erziehen, zu fördern und zu unterstützen.
Pädagogik und Sonderpädagogik:
Grundlagen der allgemeinen Pädagogik und spezielle Ansätze der Sonderpädagogik, die sich mit der Förderung von Kindern mit besonderen Bedürfnissen beschäftigen.
Sprachförderung:
Techniken und Methoden zur Unterstützung und Förderung der sprachlichen Entwicklung von Kindern.
Fachrichtungen
Jugend- und Heimerzieher unterstützen Familien bei der Erziehung und betreuen und fördern Kinder in Betreuungseinrichtungen.
Karriere
Im pädagogischen und sozialen Bereich gibt es einige Weiterbildungsmöglichkeiten.
Sonderpädagogik:
Betreuung und Förderung von Kindern mit besonderen Förderbedarfen, wie körperlichen oder geistigen Behinderungen, Lernschwierigkeiten oder Verhaltensauffälligkeiten
Heilerziehungspflege:
Fähigkeiten zur Alltagsbegleitung und sozialen Integration von Menschen mit Behinderungen und Förderung der Selbstständigkeit und Lebensqualität der Betreuten
Heimerziehung:
Betreuung von Kindern und Jugendlichen in schwierigen Lebenslagen, Entwicklung von Konzepten für die Arbeit in Heimen und rechtliche Rahmenbedingungen. Außerdem: Krisenintervention, Traumapädagogik und die Zusammenarbeit mit Jugendämtern
Fachwirt für Erziehungswesen:
Leitenden Position z. B. als Einrichtungsleiter in Kindergärten, Horten, Jugendheimen, sozialen Einrichtungen oder in der Verwaltung und Organisation von Bildungsinstitutionen
Studium:
Mögliche Studiengänge sind z. B. Erziehungswissenschaft, Soziale Arbeit oder Sonderpädagogik
Die Zukunftsaussichten für Erzieherinnen und Erzieher sind sehr positiv: Der Bedarf bleibt aufgrund der steigenden Geburtenrate, dem Ausbau der frühkindlichen Betreuung und der zunehmenden Zahl berufstätiger Eltern weiter hoch. Außerdem können Erzieher in verschiedenen Bereichen arbeiten, z.B. in Kindertagesstätten, Krippen, Horten, Schulen, Heimen, Jugendhilfeeinrichtungen oder in der Frühförderung. Diese Vielfalt bietet zahlreiche Möglichkeiten, sich beruflich weiterzuentwickeln! Das gilt genauso für die zahlreichen Weiterbildungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten, wie z.B. in der Sonderpädagogik, Sprachförderung oder Heilerziehungspflege.
Als Erzieher / Erzieherin kannst du nach deiner Lehre mit einem Einstiegsgehalt von 2’900 EUR rechnen.
Du möchtest gerne mehr erfahren?
Hier geht es zur Erzieher / Erzieherin Gehaltsseite.
Bewerbung
Die Bewerbung ist die erste Hürde auf deinem Weg ins Berufsleben. Sie muss aber nicht zum Hindernis werden, wenn du dich ein wenig mit den Formalitäten beschäftigst. Zum Beispiel solltest du einige wichtige Hinweise beachten, wenn du deine Bewerbung als E-Mail verschickst oder über ein Online-Formular.
Da es sich in der Regel um eine schulische Ausbildung handelt, richtest du deine Bewerbung an eine Berufsfachschule oder an ein Berufskolleg. Erst im Berufsanerkennungsjahr bewirbst du dich für ein einjähriges Praktikum in einem Betrieb.
Lebenslauf:
Du möchtest dich bewerben, bist dir aber unsicher, wie ein überzeugender Lebenslauf aussieht? Kein Problem! Setze deine Fähigkeiten und Erfahrungen mit der Lebenslauf Vorlage für Erzieher / Erzieherin perfekt in Szene.
Anschreiben:
Im Anschreiben ist es besonders wichtig, deine Motivation und Stärken hervorzuheben. Nutze das Muster-Anschreiben für Erzieher / Erzieherin als Inspiration für deine Bewerbung und erhalte Tipps zu Formulierungen und zum Aufbau.
Für ein Bewerbungsgespräch als Erzieherin bzw. Erzieher solltest du ein Outfit wählen, das sowohl professionell als auch bequem ist und deine Eignung für die Arbeit mit Kindern unterstreicht. Wir empfehlen folgenden Look: Smart-Casual-Kleidung. Wähle ein gepflegtes, aber nicht zu förmliches Outfit. Für Männer könnte das eine ordentliche Stoffhose oder dunkle Jeans in Kombination mit einem Hemd oder Polohemd sein. Frauen könnten eine Bluse mit einer Stoffhose oder einem knielangen Rock tragen. Da der Beruf als Erzieher viel Bewegung erfordert, solltest du bequeme, geschlossene Schuhe tragen. Vermeide hohe Absätze!
Der Beruf Erzieher / Erzieherin passt gut zu dir, wenn ...
Der Beruf Erzieher / Erzieherin passt weniger zu dir, wenn ...
Welches Kindergartenmodell gibt es nicht?
Im Waldkindergarten verbringen die Kinder den größten Teil des Tages in der Natur. Im spielzeugfreien Kindergarten steht eine bewusste Wahl der Spielsachen im Vordergrund, wodurch ein Suchtpotenzial umgehen werden soll. Der Wasserkindergarten ist frei erfunden.
Wer oder was ist Montessori?
Die italienische Ärztin Maria Montessori (1870-1952) entwickelte die Montessori-Pädagogik, bei der jedes Kind aus eigenem Antrieb lernt. Ganz nach dem Motto "Hilf mir, es selbst zu tun!"
Auf der Mauer auf der Lauer sitzt 'ne kleine ...
Auf der Mauer auf der Lauer sitzt 'ne kleine Wanze ist ein Kinderlied und sollte jedem zukünftigen Erzieher bekannt sein.
Ergebnis
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