Wie werde ich eigentlich Filmkritiker?

In nur wenigen Tagen wird der rote Teppich erneut ausgerollt, zahlreiche namenhafte Schauspieler und Regisseure sind anwesend, wenn es wieder heißt „The Oscar goes to...“. Vor der Verleihung des wichtigsten Filmpreises sind die Hauptakteure, die Filmkritiker, damit beschäftigt, die veröffentlichten Filme aus dem Jahr 2016 zu bewerten und in 24 verschiedene Kategorien einzuordnen. Doch wie wirst du eigentlich Filmkritiker? Den Beruf stellen wir dir heute vor.

Junge Frau beim Formulieren einer Filmkritik.
Junge Frau beim Formulieren einer Filmkritik. © Pixabay Public Domain/pixabay.com

Obwohl das Wort „Kritik“ in der Bezeichnung Filmkritiker enthalten ist, heißt das nicht, dass du alle Filme schlecht machen musst. Hinter diesem Beruf steckt viel mehr, als nur eine Rezension über einen Film zu verfassen. Ein Film ist ein Kunstwerk, der aus vielen verschiedenen Komponenten besteht. Du musst als Filmkritiker ein Auge für Details haben und mehr sehen können als das gewöhnliche Publikum.

Voraussetzungen

Viele bekannte Filmkritiker haben vor ihrer Karriere zunächst einen Studiengang in Film und Fernsehen, Englisch/Anglistik oder Journalismus absolviert, der jedoch kein Muss ist. Das Studium bietet eine gute Vorbereitung auf deine späteren Aufgaben als Filmkritiker. Während des Studiums lernst du u. a. Grundlagen der Aufbereitung von Informationen und die Formulierung von Texten. Neben den Schauspielern und Regisseuren beachtest du viele unterschiedliche Aspekte, wie zum Beispiel die Musik, die Kameraführung und die Botschaft des Filmes. Als Filmkritiker musst du deine Vorlieben für bestimmte Filme ablegen und dir alles so unvoreingenommen wie möglich ansehen, sodass du den Film auf einer sachlichen Ebene analysieren kannst. Dabei schaust du dir Filme aus diversen Genres, ausländische Produktionen, Kurz- und Animationsfilme an, um viele Erfahrungen zu sammeln. Mit Block und Stift oder Laptop geht es nun daran, eine Rezension über den gesehenen Film zu verfassen. Folgende Filmkriterien kannst du dabei abarbeiten:

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01.08.2024

01.08.2025

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  • Seminare

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01.08.2024

Lebensräume gemeinsam gestalten.

Beginn

01.08.2024

01.09.2024

Vorgehensweise bei einer Filmkritik

  1. Rollen
    Jeder Film lebt durch seine Handlung und seine Rollen. Zum Beispiel sind häufig zwei typische Charaktere in Filmen zu finden: ein Held und sein Feind. Als Filmkritiker setzt du dich mit den Gemeinsamkeiten und den Unterschieden der beiden Rollen auseinander. Fragen wie „Warum besteht zwischen den beiden Figuren ein Hass?“, „Was will der Held oder der Feind mit seinen Handlungen erreichen?“, „Was sind ihre Hintergründe für ihre Taten?“.
  2. Farbschema
    Die Verwendung von dunklen und hellen Farben unterstreicht in manchen Szenen die Dramaturgie oder die Freude der Personen. Du analysierst das gewählte Farbschema nach Mustern, die Bedeutung der Farben und ob sie als Metapher für etwas anderes fungieren. Muster meint in diesem Fall, ob bei wiederkehrenden Emotionen, bei konkreten Orten und Persönlichkeiten immer dieselben Farben verwendet werden.
  3. Musik
    Ein weiteres wichtiges Kriterium für deine Filmkritik ist die Musik und die Klänge. Der Regisseur setzt unterschiedliche Musik ein, um den Zuschauer die Stimmung der Szene zu verdeutlichen. Du beurteilst u. a., ob die gewählte Musik die Szene optimal unterstreicht und ob sie die Gefühle der Darsteller wiedergibt.
  4. Kamera
    Die Einstellung der Kamera ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Die Kameraeinstellungen unterstützen in bestimmten Szenen die Spannung, indem sie von der Totalen in die Nahaufnahme wechseln. Du beobachtest beispielsweise die Geschwindigkeit der Wechsel und in welchem Takt sie stattfinden.
  5. Emotionen
    Ein guter Film fesselt seinen Zuschauer und erzeugt Emotionen wie zum Beispiel Trauer und Freude. Notiere deine eigenen Emotionen beim Anschauen des Films und wodurch die Gefühle ausgelöst wurden.
  6. Botschaft des Films
    Jeder Film möchte seinen Zuschauern eine Botschaft vermitteln. Du erfasst, wie der Film dies umsetzt und schaust, welche Botschaft bei dir ankommt.
  7. Requisiten
    Als Requisiten werden alle erforderlichen Gebrauchs- und Alltagsgegenstände wie zum Beispiel Flaschen, Lampen, Schirme und Stöcke angesehen. Sie sollen den Stil eines Darstellers oder eines sozialen Milieus widerspiegeln und unterstreichen. Inhomogenitäten in Szenen wirken sich negativ auf den ganzen Film aus und ruinieren die Illusion des Zuschauers. Du urteilst über die Zusammenstellung der Requisiten und ob sie angemessen für die Figuren waren.
  8. Darbietung der Schauspieler
    Die Aufgabe der Schauspieler ist, die Rolle bestmöglich zu verkörpern. Hierzu wendet er Techniken wie Sprache, Mimik und Gestik an und interagiert somit indirekt mit den Zuschauern. Du bewertest die Darbietung der Schauspieler und ob sie konsequent in ihrer Rolle geblieben sind oder ob es Veränderungen während der Geschichte des Films gab.

Das Schreiben der Rezension und die Bewertung

Deine Rezension über einen Film verfasst du mittels deiner niedergeschriebenen Notizen, die die verschiedenen Kriterien zusammenfassen. Bei der Anfertigung muss dein Schreibstil eine gewisse Qualität vorweisen, die auf die Rechtschreibung, den Ausdruck und den Inhalt fokussieren. Des Weiteren darf deine Rezension keine reine Inhaltsangabe sein, sondern muss deine Meinung zum Film widerspiegeln. Zu beachten ist, dass du keine Wendungen der Handlungen dem Leser deiner Rezension verrätst oder lustige Szenen vorab mitteilst.
In der Filmbranche wird die Bewertungsskala mithilfe von Sternen dargestellt. Fünf Sterne signalisieren dem Zuschauer, dass der Film als sehr gut befunden wird. Ein Stern hingegen wird bei „schlechten“ Filmen vergeben. Nach deiner Zusammenfassung entscheidest du, wie viele Sterne du dem Film vergibst, wobei du alle Kriterien in deine Entscheidung einfließen lässt.

Zukunftschancen als Filmkritiker in Deutschland

Als Filmkritiker kannst du bei Tageszeitschriften oder bei Filmzeitschriften einen Job finden und auch freiberuflich tätig sein. Der Austausch mit anderen Filmkritikern hilft dir bei der Formulierung von deinen Rezensionen, da Erfahrungen ausgetauscht und Tipps gegeben werden. Als gute Anlaufstelle hierzulande gilt der Verband der deutschen Filmkritiker (VdFk), der als Interessenverband fungiert und über 300 Mitglieder zählt. Um später Filme zu nominieren und über die Preisvergabe zu entscheiden, solltest du einen Mitglieds-Antrag an den Verband stellen. Nur Angehörige des Verbands der deutschen Filmkritik werden als Jury einbezogen und haben Einfluss zum Beispiel auf die Verleihung des Filmpreises „LOLA“. Des Weiteren hast du die Möglichkeit in ein Gremium zu kommen, die in der deutschen Oscar-Auswahljury und Filmförderungsgremien vertreten sind.

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