Bildungsweg: Duale Ausbildung
Empfohlener Schulabschluss: Realschulabschluss / Mittlere Reife
Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Lehrlingsgehalt: Ø 1090 EUR
Dieser Beruf ist längst nicht so trocken, wie er klingt: Sozialversicherungsfachangestellte, kurz SoFas genannt, helfen ihren Kundinnen und Kunden bei allen Angelegenheiten rund um die Themen Krankenversicherung, Rentenversicherung oder Unfallversicherung.
Der Beruf als Sozialversicherungsfachangestellte bzw. -angestellter ist genau der richtige für dich, wenn du folgende Voraussetzungen erfüllst:
Du weißt nicht, ob dieser Beruf zu dir passt? Mit unserem kostenfreien Berufs-Check findest du heraus, ob die dreijährige Ausbildung zur/zum SoFa mit deinen Stärken und Interessen übereinstimmt!
Für diesen Ausbildungsberuf gibt es keine gesetzlichen Vorgaben. Die meisten Arbeitgeber setzen jedoch mindestens die Mittlere Reife bei ihren Azubis voraus. Bessere Chancen hast du aber, wenn du zusätzlich das Abitur mitbringst.
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In deiner dreijährigen Ausbildung arbeitest du in der Regel bis zu 40 Stunden die Woche von montags bis freitags. Da die Kundenberatung einen großen Stellenwert in diesem Ausbildungsberuf einnimmt, ist es möglich, dass deine täglichen Arbeitszeiten variieren, damit der Versicherungsträger rund um die Uhr für Kundinnen und Kunden erreichbar ist. Es kann also mal vorkommen, dass du sehr früh anfängst oder erst sehr spät Feierabend machst. Viele Unternehmen bieten ihren Arbeitnehmern aber mittlerweile auch diverse Gleitzeitmodelle an. Zudem bist du in der Regel an zwei Tagen in der Woche in der Berufsschule.
Sozialversicherungsfachangestellte der Fachrichtung Allgemeine Krankenversicherung beraten Kunden zu Versicherungsangelegenheiten im Krankheits- und Pflegefall, bearbeiten Leistungsanträge auf Grundlagen des Sozialgesetzes und erledigen Tätigkeiten des Rechnungswesens, wie zum Beispiel Beiträge berechnen und Beitragserstattungen gewähren.
Als Sozialversicherungsfachangestellter für die allgemeine Krankenversicherung bist du Fachmann in Sachen Gesundheitsvorsorge, Familienversicherung, Therapiemaßnahmen in Krankheits- und Pflegefällen, Kosten von medizinischen Leistungen und vielem mehr. Als Otto Normalverbraucher ist es manchmal gar nicht so leicht, den Dschungel der Krankenversicherungen zu überblicken. Ab welchem Alter zahlt die Krankenversicherung die Krebsvorsorge? Wie oft sollte ich eigentlich im Jahr zum Zahnarzt gehen? Wie sieht es mit Zusatzleistungen aus? Wann und unter welchen Bedingungen gibt es einen Zuschuss der Krankenkasse? Greift meine Krankenkasse auch im Ausland? – Wer soll das alles beantworten können, wenn nicht du?!
Deine wichtigste Aufgabe ist die Kundenberatung, denn ohne Mitglieder keine Versicherung. Du hilfst ihnen, den Durchblick durch Formulare und Anträge zu finden, stellst Neukunden ihre Europäische Gesundheitskarte aus und beantwortest Fragen zur zusätzlichen finanziellen Absicherung im Krankheits- oder Pflegefall im In- oder Ausland. Eine Versicherungsgesellschaft ist letztlich auch nur ein wirtschaftliches Unternehmen und arbeitet nicht NUR aus Wohltat und Hilfsbereitschaft – auch wenn das in deinem Beruf sicherlich auch eine Rolle spielt. Jeder Krankheitsfall, Unfall oder Pflegefall der Versicherten bedeutet Kosten für dein Unternehmen, die natürlich besser vermieden werden sollten. Du informierst daher Kunden zur umfassenden Gesundheitsvorsorge, unterstützt gesundheitsbewusstes Verhalten und gibst Tipps zur Krankheitsvorbeugung, zum Beispiel durch Sport, gesunde Ernährung und medizinische Vorsorge. Durch Marketingmaßnahmen wie Gesundheitstage in Unternehmen, Gesundheitsmessen oder Bonusleistungen versuchst du auch, neue Mitglieder zu gewinnen. Das fällt dir leicht, denn schließlich bist du selbst von der Krankenversicherung, für die du arbeitest, überzeugst und kannst die Produkte überzeugend und selbstbewusst vermarkten.
Herr Groß hat sich bei seinem Hausarzt krankschreiben lassen. Er hat eine Grippe und fällt die ganze Woche aus. Frau Klein hat sich im Wanderurlaub in Österreich das Bein gebrochen und kann ihre Tätigkeit als Altenpflegerin für die nächsten Wochen oder sogar Monate nicht ausführen. Sie soll nun operiert werden und anschließend in eine Reha-Klinik verlegt werden. Eine Physiotherapie wird sie auch bekommen. Herr Schmidts Demenzerkrankung hat sich verschlimmert. Er ist nun vom ambulanten Pflegedienst auf eine Pflegeeinrichtung umgestiegen, in der er besser betreut werden kann.
Alle diese Fälle gehen in Form von Leistungsanträgen bei dir ein. Du erstellst in Rücksprache mit Ärzten, Krankenhäusern, Reha-Kliniken, Apotheken oder Pflegediensten individuelle Versorgungspläne. Rechnungen über Therapien und Untersuchungen gehen bei dir ein. Mit den jeweiligen Stellen hältst du Rücksprache bezüglich der Effizienz von Therapiemaßnahmen und dokumentierst die medizinischen Maßnahmen. Bei bestimmten Leistungen, zum Beispiel kieferorthopädischer Behandlung, errechnest du Kostenzuschüsse.
... klingt langweilig, ist aber unverzichtbar und kann sogar Spaß machen! So manch einer wünscht sich in seinem Beruf klare Daten und Fakten. Du hast sie und behältst in all dem Zahlen-Wirrwarr den Überblick! Je nach Patient werden die Beiträge anhand des Brutto-Einkommens berechnet. In der Buchhaltung kontrollierst du die Zahlungseingänge, bearbeitest Beitragserstattungen und tätigst Kostenerstattungen. Dazu kommunizierst du ggf. mit Krankenhäusern, Arztpraxen und Apotheken – auch im Ausland.
In der Berufsschule wirst du mit dem Sozialgesetzbuch vertraut gemacht. Ein bisschen Rechtslehre muss sein, denn alles, was du im Rahmen deines Berufs als Sozialversicherungsfachangestellter tust, geschieht auf Grundlage des deutschen Sozialversicherungssystems. Gesetzliche Änderungen des Gesundheitssystems werden also auch sofort von dir umgesetzt. Des Weiteren lernst du, welche Ansprüche auf gesundheitliche Maßnahmen es gibt, wie Beiträge errechnet werden und wie man Geschäftsbriefe verfasst und den Schriftverkehr mit Kunden und medizinischen Einrichtungen abwickelt.
In deinem Ausbildungsbetrieb bekommst du einen Rundum-Einblick in die verschiedenen Tätigkeitsfelder von Sozialversicherungsfachangestellten. In der Kundenberatung wirst du zunächst bei Kundengesprächen zuhören und sie nachbesprechen und anschließend selbst Teile übernehmen. Dabei bekommst du selbstverständlich Tipps und Tricks von deinem Ausbilder. Du wirst außerdem sehen, wie Leistungsanträge bearbeitet werden, wie Beiträge berechnet werden und wie Versicherungsverhältnisse festgestellt werden. Du lernst die breite Palette der Zusatzversicherungen und freiwilligen Versicherungen deiner Krankenversicherungsgesellschaft kennen und erfährst, wie du sie den Mitgliedern am besten präsentieren kannst. Damit einher gehen auch Marketingmaßnahmen für die Neukunden-Gewinnung.
Versicherungsverhältnisse und Leistungsansprüche aufgrund von Rechtsvorschriften beurteilen, Mitglieder beraten sowie den gesamten Schriftverkehr ausführen
In der Fachrichtung gesetzliche Unfallversicherung beurteilen Sozialversicherungsfachangestellte Versicherungsverhältnisse sowie die Zuständigkeit des Unfallversicherungsträgers für Versicherungsfälle und die Mitgliedschaft von Unternehmen. Sie berechnen die Beiträge der Mitglieder und beraten diese in den jeweiligen versicherungsrechtlichen Belangen und Finanzierungsfragen. Außerdem stellen sie Leistungsansprüche bei Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten fest und veranlassen Geldleistungen an Versicherte und Hinterbliebene. Im Rahmen von Heilbehandlungen und Rehabilitationsmaßnahmen prüfen sie Rechnungen über medizinische Leistungen, Sachleistungen, Reisekosten und Verdienstausfälle. Sie werden auch bei administrativen Aufgaben in der inneren Verwaltung der Unfallversicherungsträger eingesetzt.
Sozialversicherungsfachangestellte der Fachrichtung gesetzliche Unfallversicherung arbeiten vorwiegend in Büroräumen von Unfallversicherungsträgern. Die Beratung von Arbeitgebern und Versicherten findet in der Regel am Arbeitsplatz statt.
Versicherungsverhältnisse und Leistungsansprüche aufgrund von Rechtsvorschriften beurteilen, Mitglieder beraten sowie den gesamten Schriftverkehr ausführen
In der Fachrichtung gesetzliche Rentenversicherung klären Sozialversicherungsfachangestellte die Versicherungsverhältnisse und Leistungsansprüche von Versicherten. Sie berechnen die Beiträge der Versicherten und beraten diese in den jeweiligen versicherungsrechtlichen Belangen und Finanzierungsfragen. Ferner bearbeiten sie Anträge auf Rente und Leistungen zur beruflichen und medizinischen Rehabilitation. Dabei berechnen sie Rentenzahlungen, Übergangsgelder sowie Zusatzleistungen und veranlassen deren Zahlung an die Versicherten und Hinterbliebenen. Sie werden auch bei administrativen Aufgaben in der inneren Verwaltung der Rentenversicherungsträger eingesetzt.
Sozialversicherungsfachangestellte der Fachrichtung gesetzliche Rentenversicherung arbeiten vorwiegend in Büroräumen von Rentenversicherungsträgern. Die Beratung von Versicherten findet in der Regel am Arbeitsplatz statt.
Versicherungsverhältnisse und Leistungsansprüche aufgrund von Rechtsvorschriften beurteilen, Mitglieder beraten sowie den gesamten Schriftverkehr ausführen.
In der Fachrichtung knappschaftliche Sozialversicherung beurteilen Sozialversicherungsfachangestellte die Versicherungsverhältnisse und Leistungsansprüche von Versicherten. Sie berechnen die Beiträge der Mitglieder und beraten diese in den jeweiligen versicherungsrechtlichen Belangen und Finanzierungsfragen. Auch gewinnen sie neue Kunden. Ferner bearbeiten sie Versicherungsleistungen in der knappschaftlichen Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung. Dabei prüfen sie Ansprüche, berechnen Krankenversicherungsleistungen, Renten sowie Leistungen zur medizinischen und beruflichen Rehabilitation und veranlassen deren Zahlung. Sie werden auch bei administrativen Aufgaben in der inneren Verwaltung der knappschaftlichen Sozialversicherungsträger eingesetzt.
Sozialversicherungsfachangestellte der Fachrichtung knappschaftliche Sozialversicherung arbeiten vorwiegend in Büroräumen von knappschaftlichen Sozialversicherungsträgern. Im Rahmen der Kundenbetreuung sind sie aber auch im Außendienst in Betrieben und Wohnungen von Versicherten tätig.
Versicherungsverhältnisse und Leistungsansprüche aufgrund von Rechtsvorschriften beurteilen, Mitglieder beraten sowie den gesamten Schriftverkehr ausführen.
In der Fachrichtung landwirtschaftliche Sozialversicherung beurteilen Sozialversicherungsfachangestellte die Versicherungsverhältnisse von Landwirten und Landwirtinnen und ihren mitarbeitenden Familienangehörigen, berechnen die Beiträge der Mitglieder und beraten diese in den jeweiligen versicherungsrechtlichen Belangen und Finanzierungsfragen. Ferner bearbeiten sie Versicherungsleistungen in der landwirtschaftlichen Kranken-, Pflege-, Unfall- und Rentenversicherung. Dabei prüfen sie Leistungsansprüche, berechnen Krankenversicherungsleistungen, Renten sowie Leistungen zur medizinischen, beruflichen und sozialen Rehabilitation und veranlassen deren Zahlung. Sie werden auch bei administrativen Aufgaben in der inneren Verwaltung der landwirtschaftlichen Sozialversicherungsträger eingesetzt. Sozialversicherungsfachangestellte der Fachrichtung landwirtschaftliche Sozialversicherung arbeiten vorwiegend in Büroräumen der landwirtschaftlichen Sozialversicherungsträger (landwirtschaftliche Krankenkassen, Alterssicherung der Landwirte und landwirtschaftliche Berufsgenossenschaften). Die Beratung von Versicherten findet in der Regel an ihrem Arbeitsplatz statt.
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Durchschnittliches Azubigehalt
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