Wie werde ich eigentlich Virologe?
Kaum ein Beruf ist aktuell häufiger in den Medien präsent als der Virologe. Eine Berufsgruppe, die niemand so richtig auf dem Schirm hatte, informiert uns seit über einem Jahr fast täglich über aktuelle Entwicklungen rund um die weltweite Corona-Pandemie. Hier erfahrt ihr mehr über die Personen, die sich beruflich sonst eher im Hintergrund aufhalten.
Das Thema Virologie ist für viele erstmals in Verbindung mit Covid-19 präsent geworden, seitdem vertrauen wir den neuesten Erkenntnissen der Virologen. Natürlich kommt bei vielen jetzt die Frage auf, wie man diesen Beruf überhaupt erlernen kann. Gibt es ein Virologie-Studium oder ist es lediglich eine kurze Fortbildung im Anschluss an das Medizinstudium? Wir bringen Licht ins Dunkle und klären auf, wie man sich den Berufswunsch Virologe erfüllen kann.
Virologe werden – Das sind deine besten Möglichkeiten
Falls du dich intensiv mit der Berufsgruppe auseinandersetzt, können wir schonmal eins vorwegnehmen: In Deutschland gibt es kein grundständiges Studium zum Virologen! Vielmehr ist es möglich, mit anderen Studiengängen eine Grundlage für eine spätere Tätigkeit als Virologe zu schaffen. Als erste Option liegt sicherlich ein Medizinstudium nahe. Natürlich ist es möglich, mit einem Studium in der Medizin einige Voraussetzungen zu erfüllen, hier muss jedoch differenziert werden.
Ein Virologe befasst sich grob mit den Fragen aus drei Teilbereichen: Medizin, Biologie und Biochemie. Während ein Studium in der Humanmedizin Einblicke in die klassischen Bereiche der Medizin und das allgemeinärztliche Handeln liefert, befasst sich die Biologie im Hinblick auf den Menschen mit der Forschung rund um das Immunsystem unseres Körpers. Da sich die Virologie eher mit dem experimentellen Bereich befasst, bieten sich also auch Studiengänge in der Biologie oder Biochemie an. Wenn wir jedoch nach den besten Voraussetzungen für die Weiterbildung zum Virologen suchen, sollte ein Studium alle Bereiche abdecken. Der Studiengang Biomedizin deckt weite Bereiche der Virologie ab und bietet daher die wahrscheinlich beste Möglichkeit, eine Grundlage für die Weiterbildung zum Virologen zu schaffen.
Die Weiterbildung zum Virologen – Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie
Wie schon kurz erwähnt, ist der Weg in den Beruf des Virologen über eine Facharzt-Weiterbildung möglich, die mit einer Dauer von fünf Jahren im Anschluss an dein Studium einige Zeit in Anspruch nimmt. Dein Arbeitsbereich in der Weiterbildung ist hauptsächlich das Labor, du hast also im Vergleich zu anderen Medizinern wenig Kontakt zu Patienten. Hier steht die mikrobiologische Forschung an nachweisbaren, krankheitserregenden Mikroorganismen im menschlichen Körper, wie aktuell dem Coronavirus, im Mittelpunkt deiner Arbeit. Das große Ziel der Forschung ist es beispielsweise, weiterhin an wirksamen Impfstoffen gegen die Erkrankung mit dem Coronavirus zu arbeiten, um die weitere Ausbreitung der Pandemie zu stoppen. Im Laufe der fünf Jahre wirst du ein Experte auf dem Gebiet der Vorbeugung, Erkennung, Behandlung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten. Im Anschluss an die Weiterbildung kannst du neben der Arbeit im Labor auch als Berater für im öffentlichen Gesundheitsdienst tätige Personen arbeiten, wo du Schulungen und Lehrgänge zu Themen wie Praxis- und Krankenhaushygiene leitest.
Hast du bereits ein Medizinstudium begonnen oder sogar abgeschlossen? Dann ist jetzt der perfekte Zeitpunkt, dich für eine Weiterbildung zum Virologen zu entscheiden. Falls ein Studium nicht dein Ding ist, gibt es einige Ausbildungsberufe im Bereich der Medizin, die dir sicherlich auch gefallen, so zum Beispiel eine Ausbildung als Medizinisch-technischer Laboratoriumsassistent, Hygienekontrolleur oder Veterinärmedizinisch-technischer Assistent.