Lucrezia Schmid ist Südtirols erste geprüfte Winzerin. Kürzlich hat sie an der Fachschule für Obst-, Wein- und Gartenbau Laimburg hierfür die Abschlussprüfung absolviert. "Um auch im Weinbau eine duale Ausbildung zu ermöglichen, haben wir 2020 hierzulande den Lehrberuf Winzer oder Winzerin auf Wunsch des Konsortiums Südtiroler Wein und des Bauernbundes neu eingeführt", sagt der zuständige Landesrat Philipp Achammer, der sich darüber freut, dass die Weinwirtschaft immer weiblicher wird.

Winzerlehre: Ausbildung mit Theorie und viel Praxis

Die erste in Südtirol geprüfte Winzerin hat ihre betriebliche Ausbildung im Weingut Alois Lageder in Margreid absolviert. "Winzer sind für die Pflegearbeiten im Weinberg zuständig und versuchen, draußen im Weinberg das zu produzieren, was im Keller zu einem qualitativ hochwertigen Produkt veredelt wird", erklärt Martin Unterfrauner, Fachlehrer und Vorsitzender der Prüfungskommission. Katherina Alverá, im Weingut Alois Lageder für die Lehrlingsausbildung verantwortlich, ist von der neuen Ausbildung überzeugt: "Die Winzerlehre ist eine breitgefächerte Ausbildung und vermittelt sowohl theoretische wie auch praktische Inhalte. Sie bereitet optimal auf die spätere Ausübung des Berufes des Winzers vor."

Über zwei Jahre Vollzeitausbildung und zwei Jahre Lehre

"Zum Lehrabschluss als Winzer oder Winzerin kommt man über zwei Jahre Vollzeitausbildung an der Fachschule für Wein-, Obst- und Gartenbau Laimburg plus zwei Jahre Lehre", erklärt Cäcilia Baumgartner, Direktorin im Landesamt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung. Während der betrieblichen Ausbildung besuchen die Lehrlinge die Berufsschule im Kanton Zürich in der Schweiz. Für Personen über 15 Jahren ohne Vorkenntnisse können Weinbaubetriebe auch direkt eine Lehrstelle ausschreiben; in diesem Fall dauert die Lehre drei Jahre. 

Weitere Informationen zur Winzerlehre erteilt das Amt für Lehrlingswesen und Meisterausbildung des Landes Südtirol (Tel. 0471 416980, lehrlingswesen@provinz.bz.it, Ansprechperson: Sonja Reiterer).

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