Anonym bewerben: Vor- und Nachteile

Das Thema Bewerbung wird momentan heiß diskutiert, denn leider ist es auch in Deutschland zum Teil immer noch an der Tagesordnung, Bewerber aufgrund der Erscheinung oder auch nur des Namens, der Herkunft oder des Geschlechts abzulehnen. Dadurch erhalten selbst qualifizierte Bewerber keine Chance auf den eigentlich passenden Job. Doch hinter dieser Ablehnung steht häufig gar keine böse Absicht, sondern tiefsitzende Vorurteile beeinflussen Personaler in ihrer Entscheidung unbewusst. Eine mögliche Lösung für das Problem? Die anonyme Bewerbung.

Einige Unternehmen wenden bereits das anonyme Bewerbungsverfahren an
Einige Unternehmen wenden bereits das anonyme Bewerbungsverfahren an © Pixabay Public Domain

Anonyme Bewerbung – Was ist das?

Bei der anonymisierten Bewerbung geht es ausschließlich um deine Leistungen. Sämtliche personenbezogenen Daten, die den Personalentscheider beeinflussen könnten, werden nicht angegeben. Dazu gehören z.B. Name, Herkunft, Geburtsdatum, Geschlecht, Familienstand und Religion. Lediglich deine Kontaktdaten gibst du an, damit man dich über den Status deiner Bewerbung informieren kann. Dabei solltest du natürlich aufpassen, dass dein Name nicht in deiner E-Mail-Adresse wiederzufinden ist. Ansonsten beinhaltet die Bewerbung lediglich Fakten zu deinem bisherigen Werdegang. Wirst du zum Vorstellungsgespräch eingeladen, gibst du dort sämtliche fehlende Daten an.

Vorteile

Zunächst bietet das anonymisierte Bewerbungsverfahren natürlich Chancengleichheit für alle Bewerber. Die Entscheidung, ob du zum Interview eingeladen wirst, wird nicht mehr durch Vorurteile beeinflusst, sondern lediglich deine Leistungen und die Präsentation in der Bewerbung zählen. Zudem bedeutet dieses Verfahren auch weniger Arbeit für die Personalabteilung, denn durch die Standardisierung wird die Sichtung der Bewerbungen deutlich vereinfacht und sie können auch untereinander besser miteinander verglichen werden.

Nachteile

Bleibst du in der ersten Auswahlrunde noch anonym, hat sich die Anonymität bei der zweiten Runde, dem Interview, ganz schnell aufgelöst, denn spätestens dort stellst du dich dem Personaler persönlich vor. Kam es bei der Bewerbung noch nicht zu einer Beeinflussung durch Vorurteile, kann das nun natürlich passieren. Allerdings muss man dazu auch sagen, dass es im persönlichen Gespräch leichter fällt, die Vorurteile zu beseitigen, als auf einem Blatt Papier.
Ein weiterer Nachteil besteht für Berufsanfänger, die noch nicht so viele Erfahrungen sammeln konnten. Sie werden im Bewerbungsverfahren natürlich aufgrund ihrer geringen Vorkenntnisse nicht positiv hervorstechen. Daher bietet sich die anonyme Bewerbung eher für erfahrenere Bewerber an.
Zudem leidet auch die Individualität deiner Bewerbung, denn, wenn du deine persönlichen Erfahrungen nicht einbringen kannst, bleibt lediglich ein standardisierter Bewerbungsbogen.

Die anonyme Bewerbung wird momentan zurecht diskutiert, denn sie bietet einige Vorteile, jedoch auch nicht unwichtige Nachteile. Ob ein Unternehmen anonymisierte Bewerbungen entgegennimmt oder an den üblichen Post- bzw. Onlinebewerbungen festhält, bleibt ihnen selbst überlassen. Insbesondere für erfahrene Bewerber ist die anonyme Bewerbung jedoch eine gute Möglichkeit mit den eigenen Leistungen zu überzeugen, ohne dass diese von Vorurteilen aufgrund der persönlichen Lage negativ beeinflusst werden.

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