Rechtsmediziner / Rechtsmedizinerin Lehre & Beruf
Deine Stärken
- Gewissenhaft und präzise arbeiten
- Informationen erfassen und Zusammenhänge erkennen
- Handwerklich arbeiten
Einstiegsgehalt
| Einstieg 4’000 € |
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| Einstiegsgehalt4’000 € |
Infos zum Beruf
Was macht ein Rechtsmediziner?
Tatort, CSI oder Body of Proof - wenn du Krimiserien liebst, kennst du dich rund um diesen Beruf bestens aus. Als Rechtsmedizinerin bzw. Rechtsmediziner bist du mit deinem medizinischen Fachwissen ein wichtiger Teil des Teams. Deine Aufgaben sind Obduktionen und Untersuchungen von Leichen sowie die Feststellung von Todesursachen. Bei Verbrechen wirst du sogar am Tatort eingesetzt und entnimmst den Leichen Blut-, Haar- und Speichelproben. Diese untersuchst du im Labor. Wenn die Identität der Toten aufgrund fehlender Dokumente nicht bekannt sein sollte, stellst du diese anhand von DNA-Proben fest. Um den Tathergang einer schweren Körperverletzung zu rekonstruieren, untersuchst du auch lebendige Menschen. Neben den Untersuchungen gibt es wichtige, administrative Aufgaben wie Gutachten der Opfer oder Gerichtstermine.
Typische Aufgaben als Rechtsmediziner / Rechtsmedizinerin
Obduktionen und Todesursachenforschung:
Du untersuchst Verstorbene, um die genaue Todesursache festzustellen. Bei Verbrechen hilfst du auf diese Weise, unklare und unnatürliche Todesfälle aufzuklären und sicherst DNA-Spuren, um den Tathergang zu rekonstruieren.
Erstellung von Gutachten:
Du dokumentierst deine Arbeitsschritte und zeichnest die Erkenntnisse mit einem Diktiergerät auf. Die festgehaltenen Ergebnisse nutzt du für rechtsmedizinische Gutachten und Berichte für Polizei und Justiz. Auch Einsätze als Sachverständiger vor Gericht sind möglich.
Spurensicherung und Analyse:
Als Rechtsmediziner unterstützt du die Polizei bei der Aufklärung von Verbrechen. Die Spurensicherung sichert die kriminalistisch wichtigen Spuren und gibt diese an dich weiter. Im Labor untersuchst du diese zum Beispiel auf Gewebe-, Blut- oder DNA-Spuren.
Hinweis: Dies ist nur ein kleiner Einblick in grundlegende Aufgaben nach der Lehre als Rechtsmediziner / Rechtsmedizinerin. Je nach Branche und Unternehmen variieren deine Aufgaben.
Wie sieht der Berufsalltag als Rechtsmediziner aus?
Als Rechtsmediziner ist keiner deiner Arbeitstage wie der andere! Heute beginnst du früh, da eine umfangreiche Obduktion auf dem Plan steht. Während du deinen Kaffee trinkst, besprichst du mit deinen Kolleginnen und Kollegen die Fälle. Gemeinsam werdet ihr herausfinden, woran die Personen verstarben.
Im Sektionssaal ziehst du im ersten Schritt deine Schutzkleidung an. Hygienemaßnahmen sind bei deiner Arbeit in der Rechtsmedizin unglaublich wichtig. Nach deinen Vorbereitungen geht es an die Praxis. Beim Verstorbenen wird eine Lungenembolie vermutet. Mit ruhiger Hand und Skalpell öffnest du den Brustkorb (Thorax) des Verstorbenen und begutachtest die Lunge und das Herz. Deine Beobachtungen sprichst du fachgerecht in dein Diktiergerät, um später alle Erkenntnisse zur Hand zu haben.
Nach der Obduktion geht es ins Labor. Du analysierst Blut- und Gewebeproben eines unnatürlichen Todesfalles. Dabei überprüfst du, ob Rückstände von Drogen oder anderen giftigen Substanzen im Körper zu finden sind. Die Laborwerte helfen dir, ein vollständiges Bild über die Todesursache zu bekommen – der Patient starb laut Ergebnissen an einer Überdosis.
Am Nachmittag schreibst du ein Gutachten für die Polizei. In diesem beschreibst du deine Befunde genau und verständlich, da sie für Ermittlungen und Gerichtsprozesse wichtig sind. Deine Gutachten helfen Ermittlern, dem Täter auf die Spur zu kommen und Gewaltverbrechen aufzuklären.
Ein ereignisreicher Tag mit vielen Erfahrungen und Eindrücken geht zu Ende. Es bestätigt sich wieder einmal, dass der Beruf Rechtsmediziner genau zu dir passt!
Wo arbeitet man als Rechtsmediziner?
Als Rechtsmediziner hast du viele spannende Arbeitsorte zur Auswahl. Dabei findest du Praxisstellen und kannst darüber hinaus auch in die Forschung gehen:
- Universitätskliniken und Institute für Rechtsmedizin
- Krankenhäuser
- Toxikologische und forensische Labore
- Öffentliche Gesundheitsdienste und Behörden
- Forschung und Entwicklung
Neben den praxisorientierten Arbeitsorten kannst du als Dozentin oder Dozent an Universitäten arbeiten und Medizin-Studierende schulen.
- Die Arbeit von Rechtsmedizinern ist viel umfangreicher, als es in manchen TV-Serien dargestellt wird. Obduktionen machen beispielsweise nur knapp ein Viertel der Aufgaben aus.
- In Deutschland werden ein bis zwei Prozent aller Toten obduziert.
- Die DNA wurde erst im Jahr 1953 entdeckt. Sie wird in der Rechtsmedizin also erst seit ungefähr 70 Jahren zur Identifikation genutzt.
Voraussetzungen
Welche Voraussetzungen sollte ich für die Ausbildung als Rechtsmediziner erfüllen?
Es gibt einige Stärken, die dir den Einstieg in die Rechtsmediziner-Ausbildung erleichtern. In deinem Berufsalltag musst du in Stresssituationen flexibel sein. In Notfällen passiert es, dass du spontan in die Gerichtsmedizin oder zu Tatorten fahren musst. Solche Situationen fordern deine präzise Arbeitsweise, da du dir keine Fehler erlauben darfst.
In deinem Arbeitsalltag hast du mit weiteren Berufsgruppen wie Polizisten oder Kriminaltechnikern zu tun. Du musst in der Lage sein, medizinische Zusammenhänge und Informationen zu Kriminalfällen in einfachen Worten zu erklären. So können auch andere diese verstehen und nachvollziehen.
Insbesondere Obduktionen von Leichen fordern deine handwerklichen Fähigkeiten. Bewaffnet mit Skalpell und weiteren Instrumenten untersuchst du Gewebe, Organe oder Knochen auf innere Verletzungen und Spuren. Jeder Schnitt und Arbeitsschritt muss sitzen!
Stärken
Gewissenhaft und präzise arbeiten:
Als Rechtsmediziner trägst du eine große Verantwortung und arbeitest an anspruchsvollen Aufgaben mit Verstorbenen. Für diese benötigst du deine volle Konzentration. Jeder Handgriff muss präzise sein, sodass du keine Spuren verwischst und die Todesursache feststellen kannst.
Informationen erfassen und Zusammenhänge erkennen:
Du erfasst deine Arbeitsschritte genau. Wie du es vielleicht aus Krimiserien wie dem Tatort kennst, hältst du die Arbeitsschritte und Untersuchungsergebnisse mit deinem Diktiergerät fest. Dabei ist Fingerspitzengefühl gefragt, da die Informationen im Anschluss für weitere Arbeitsschritte genutzt werden. Anhand der Befunde setzt sich das große Ganze wie ein Puzzle zusammen.
Handwerklich arbeiten:
Neben deinem Wissensschatz an Theorie benötigst du praktische Fähigkeiten. Bei der Obduktion von Leichen wendest du mit Skalpell und Co. Schnitttechniken an, um die Körper präzise zu untersuchen. Auch bei der Rekonstruktion von Verletzungen und der Spurensicherung ist dein handwerkliches Fingerspitzengefühl gefragt.
Welchen Schulabschluss brauche ich für die Lehre als Rechtsmediziner / Rechtsmedizinerin?
Um Rechtsmediziner zu werden, benötigst du ein abgeschlossenes Medizinstudium sowie eine Facharztausbildung. Dementsprechend ist das Abitur (allgemeine Hochschulreife) die Grundvoraussetzung für diesen Beruf.
Du fragst dich, welche persönlichen Voraussetzungen du noch erfüllen musst? Gute Schulnoten in Biologie, Chemie, Mathe und Englisch sind Top-Grundlagen für die Arbeit in der Rechtsmedizin. Wichtig ist deine Hingabe für die Medizin und die Motivation für die anspruchsvolle Arbeit als Rechtsmediziner. Auch dein Durchhaltevermögen spielt eine entscheidende Rolle. Du musst mindestens zehn Jahre für das Medizinstudium und die Facharztausbildung einplanen. Bringst du diese Eigenschaften mit, bist du für deine Karriere als Rechtsmediziner gewappnet.
Ablauf und Inhalte
Wie läuft die Ausbildung zum Rechtsmediziner ab?
Willst du Rechtsmediziner werden, brauchst du eine Menge Durchhaltevermögen. Das Studium mit Facharztausbildung dauert mindestens zehn Jahre. Um Medizin zu studieren, brauchst du in Deutschland ein sehr gutes Abitur (hoher NC). Eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung im medizinischen Bereich mit drei Jahren Berufserfahrung ist ebenfalls eine Option.
Das Medizinstudium dauert 12 Semester bzw. sechs Jahre. In den ersten vier Semestern lernst du im vorklinischen Teil die theoretischen Grundlagen und sammelst praktische Erfahrungen wie z. B. das Sezieren und die ersten Kontakte mit menschlichen Leichen. Zudem gehören Erste-Hilfe-Kurse und ein Pflichtpraktikum in der Krankenpflege dazu. Am Ende der ersten Phase deines Medizinstudiums wartet eine wichtige, ärztliche Prüfung auf dich.
Im klinischen und längsten Teil (sechs Semester) beschäftigst du dich mit Fächern wie innerer Medizin oder Chirurgie. Praxiserfahrung sammelst du im zweiten Abschnitt vor allem in deinem viermonatigen Praktikum (Famulatur). Den klinischen Teil schließt du mit dem zweiten Abschnitt der ärztlichen Prüfung ab.
Dein praktisches Jahr in den letzten beiden Semestern absolvierst du in einer Klinik oder einem Krankenhaus. Hier arbeitest du in der inneren Medizin, Chirurgie und einem Bereich deiner Wahl. Im Anschluss schließt du dein Medizinstudium mit dem letzten Teil der ärztlichen Prüfung erfolgreich ab.
Dein Abschluss ermöglicht dir eine Weiterbildung im Gebiet der Rechtsmedizin in Bereichen wie Pathologie, Psychiatrie oder Psychotherapie. Deine 5-jährige Facharztausbildung machst du an Universitätskliniken oder rechtsmedizinischen Instituten. Nach deiner erfolgreich abgelegten Facharztprüfung kannst du dich endlich als Rechtsmediziner bezeichnen.
Alternative Rechtsmediziner-Ausbildungen
Medizinischer Fachangestellter
Als medizinische Fachangestellte arbeitest du in Arztpraxen, Krankenhäusern und Laboren. Du bist die rechte Hand der Ärztinnen und Ärzte und die erste Ansprechperson für Patientinnen und Patienten. Du vergibst Termine, nimmst Anrufe entgegen und behältst in Stresssituationen den Überblick. Im Behandlungsraum assistierst du dem Arzt und führst Untersuchungen wie Blutabnahmen selbstständig durch.
Als Bestattungsfachkraft unterstützt du Angehörige bei Trauerfällen, organisierst Bestattungen und bereitest Verstorbene für die Aufbahrung bis zur Beerdigung vor. Du begleitest Menschen in schweren Zeiten und ermöglichst dem Verstorbenen mit deiner Hingabe und Fürsorge einen würdevollen Abschied.
Als operationstechnische Assistenz bereitest du den OP-Saal vor, pflegst Instrumente und hilfst dem Arzt während der Operation. Dabei hast du einen genauen Blick für Hygiene, Ordnung und eine optimale Vorbereitung der Patienten. Ohne dich geht im OP nichts!
Als Notfallsanitäter führst du die medizinische Erstversorgung bei Unfällen und Notfällen durch. Dabei unterstützt du den Notarzt bei der Akutversorgung der Patienten. Auf dem Weg ins Krankenhaus versorgst du Verletzte und überwachst sie, bis ihr in der Notaufnahme ankommt. In kritischen Situationen weißt du, was zu tun ist.
Weitere Berufe stellen wir dir in unserem Themenwelten Berufe im Labor und Medizinische Berufe vor. Gefällt dir ein Ausbildungsberuf? Mit der Suchmaschine findest du alle freien Stellen in deiner Region!
- Verstorbene obduzieren und Todesursachen feststellen.
- medizinische Gutachten für die Justiz erstellen.
- Spuren sichern und bei der Aufklärung von Verbrechen helfen.
Karriere
Welche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es als Rechtsmediziner / Rechtsmedizinerin?
Weiterbildungen
Tagungen und Konferenzen:
Als Rechtsmediziner bedeutet Stillstand Rückschritt. Eine regelmäßige Teilnahme an Tagungen und Konferenzen ist wichtig. So informierst du dich über neue Entwicklungen, Forschungsergebnisse und Technologien in der Rechtsmedizin. Durch Vorträge, Workshops und Diskussionsrunden profitierst du von den Erfahrungen anderer und kannst dein Wissen weitergeben. Im Austausch mit anderen Fachleuten entstehen Synergieeffekte, die sich positiv auf deinen beruflichen Werdegang auswirken.
Spezialisierungen:
Als Rechtsmediziner kannst du dich auf bestimmte Bereiche wie forensische Toxikologie, Genetik oder digitale Forensik konzentrieren. An dieser Stelle ist entscheidend, wo deine Interessen liegen und du dich am wohlsten fühlst. Durch eine Spezialisierung eignest du dir tiefere Kenntnisse und Fähigkeiten in einem Fachbereich an. Diese ermöglichen dir eine präzisere Arbeit, was in der Rechtsmedizin besonders wichtig ist. Im Laufe deiner beruflichen Karriere stehen dir also alle Türen offen!
Forschung und Lehre:
Nach deinem erfolgreichen Abschluss hast du die Chance, in der akademischen Welt Fuß zu fassen. Hier kannst du eine Lehrtätigkeit an einer Universität beginnen oder Forschungsprojekte in der Rechtsmedizin leiten. Dieser Fokus eignet sich, wenn du großen Spaß daran hast, angehende Mediziner zu schulen und sie fachlich auszubilden.
Wie sind die Zukunftsaussichten als Rechtsmediziner?
Dein Studium und die Facharztausbildung hast du erfolgreich gemeistert? Perfekt, jetzt eröffnen sich attraktive Perspektiven, ins Berufsleben einzusteigen. Als Rechtsmediziner/in arbeitest du in einem Landes- oder Bundeskriminalamt, an rechtsmedizinischen Instituten von Universitäten, Krankenhäusern oder in der Forschung und Lehre. Die Auswahl ist besonders vielseitig und spannend. Wie du siehst, werden viele Jahre Einsatz, Mühe und Fleiß mit gut bezahlten Jobs belohnt. Als Gerichtsmedizinerin hast du sogar die Chance auf eine Stelle in der Wirtschaft. Dieser Fokus ermöglicht oft noch einen größeren Gehaltssprung.
Wie viel verdient man als Rechtsmediziner / Rechtsmedizinerin?
Als Rechtsmediziner / Rechtsmedizinerin kannst du nach deiner Lehre mit einem Einstiegsgehalt von 4’000 EUR rechnen.
Du möchtest gerne mehr erfahren?
Hier geht es zur Rechtsmediziner / Rechtsmedizinerin Gehaltsseite.
Der Beruf Rechtsmediziner / Rechtsmedizinerin passt gut zu dir, wenn ...
- ... du dich für Medizin und Naturwissenschaften interessierst
- ... du Medizin und Recht miteinander verbinden möchtest
- ... du Herausforderungen liebst
Der Beruf Rechtsmediziner / Rechtsmedizinerin passt weniger zu dir, wenn ...
- ... du kein Blut sehen kannst
- ... du sehr emotional mit dem Thema Tod umgehst
Wie wird eine Obduktion auch genannt?
Eine Obduktion ist eine innere Leichenöffnung, sie wird auch als Sektion oder Autopsie bezeichnet. Sie dient der Feststellung der Todesursache und der Rekonstruktion des Sterbevorgangs.
Was gehört zu den häufigsten unnatürlichen Todesursachen?
Im Jahr 2016 starben in Deutschland knapp 13.000 Personen an einem Sturz. Häufig führt eine Altersschwäche zu tödlichen Stürzen.
Wie viel Blutverlust kann ein Mensch verkraften?
Ein Mensch kann durchschnittlich bis zu 1,5 Liter Blut verlieren, bei mehr Verlust werden die Organe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt.
Ergebnis
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Fragen richtig - Es sieht so aus, als würde der Beruf gut zu dir passen.
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