Studium nach der Ausbildung? Das sind deine Möglichkeiten!

Du hast nach der Schule eine Ausbildung gemacht? Du hast einen Beruf erlernt, stehst jetzt auf eigenen Beinen und verdienst eigenes Geld? Für viele Schülerinnen und Schüler ist das der Start in ein eigenes, von den Eltern unabhängiges Leben. Vielleicht stellt sich dir die Frage, ob du nach der Ausbildung noch ein Studium machen sollst. Wir zeigen dir, welche Voraussetzungen du für ein Studium nach der Ausbildung erfüllen musst, welche Studienmodelle es gibt und welches für dich am besten geeignet ist.

Zahnarzthelferin bei der Arbeit
Zahnarzthelferin bei der Arbeit © Pixabay Public Domain

Die Zeit, in der du deinen beruflichen Weg direkt nach der Schule entscheidest, ist vorbei. Früher kam ein Studium, nachdem du dich für eine Ausbildung entschieden hattest, eher selten in Frage. Heute musst du dich nicht direkt nach der Schule entscheiden. Du kannst das Studium bequem und einfach an deine erlangte Berufserfahrung anhängen.

Wie ist mein Studieneinstieg möglich?

Je nachdem, ob dein Studium in dieselbe oder in eine andere Richtung wie deine Ausbildung geht, gelten andere Voraussetzungen.


Fachintern

Mit deiner abgeschlossenen Berufsausbildung hast du die erste Hürde in das Berufsleben gemeistert. Zudem hat sich eine neue Möglichkeit für dich eröffnet. Denn deine Ausbildung plus anschließende drei Jahre Berufserfahrung qualifizieren dich für ein Studium, auch ohne Abitur. Das Studium muss jedoch in dieselbe Fachrichtung wie dein erlernter Beruf gehen. Beispielsweise hast du eine Ausbildung in der Apotheke oder zum medizinisch-technischen Assistenten gemacht. Dann kannst du sehr gut ein Studium im Fach Gesundheitsmanagementanschließen. Damit vereinst du deine bereits in der Ausbildung erworbenen Fähigkeiten mit neuen Skills aus dem Studium. Dieses ermöglicht dir neue Kompetenzen und lässt dich eine Karriere im Management anvisieren. Häufig hast du mit einem Studium bessere Chancen, die Karriereleiter aufzusteigen und höhere Positionen zu erreichen. Vor allem, wenn du schon Berufserfahrung aus deiner Ausbildung mitbringst. Übrigens: Mit einem Meister oder einer anderen Aufstiegsfortbildung bist du auf dem gleichen Level wie jemand mit einem Bachelor-Abschluss.

Tipp: Je nach Bundesland und Hochschule kann es sein, dass du noch eine Eignungsprüfung oder ein Probestudium machen musst. Erkundige dich dazu am besten bei der Hochschulberatung oder dem Studierendenservice.

Voraussetzungen im Überblick:

  • Abgeschlossene Berufsausbildung
  • Mehrjährige Berufserfahrung (in der Regel 3 Jahre)
  • ggf. Eignungsprüfung oder Probestudium


Fachfremd

Du hast die Ausbildung in der Tasche, aber würdest gerne eine andere berufliche Richtung einschlagen und dich neu orientieren? Auch dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie du dich für ein Studium qualifizieren kannst:

  • Fachabitur / Abitur
  • Eignungsprüfung an der Hochschule
  • Abgeschlossener Meister oder Fachwirt
Eine der drei Optionen reicht aus, um dich bei der Hochschule zu bewerben. Also auch fachfremd studieren ist kein Problem. So hast du die Möglichkeit, dein Wissen noch breiter aufzustellen und deine Fähigkeiten zu kombinieren. Bei uns findest du mögliche Studiengänge, falls du noch unschlüssig bist. Ein angeschlossenes Studium bringt neue berufliche Laufbahnen mit sich, bis hin zur Führungsebene. Der Wettbewerb für Bewerberinnen und Bewerber und die Erwartungen der Arbeitgeber an Qualifikation werden immer härter. Mit einer abgeschlossenen Ausbildung, Berufserfahrung und einem angeschlossenen Studium bist du auf der Überholspur.


Hinweis! Die Voraussetzungen für ein Studium ohne Abitur können unterschiedlich sein, informiere dich daher vorab auf der Seite der Hochschule. Manche Hochschulen rechnen dir deine Berufserfahrung sogar an, sodass du weniger Vorlesungen bzw. Module belegen musst. Dadurch kann sich deine Studienzeit verringern und du sparst Studiengebühren.

Fakt ist: Je qualifizierter du bist, umso besser sind deine Chancen auf dem nationalen und internationalen Markt. Außerdem wirst du besser bezahlt, da du Positionen mit mehr Verantwortung besetzen kannst.

Welche Modelle für ein Studium gibt es?

Vollzeitstudium

  • Klassisches Studium an der Fachhochschule oder Uni
  • Vorlesungen, Seminare und Praktika
  • Regelstudienzeit: 6 Semester (3 Jahre)

Teilzeitstudium

  • Gleiches Studium wie bei Vollzeit, nur mit reduziertem Studienumfang pro Woche
  • Studienzeit 10-12 Semester (5-6 Jahre)

Berufsbegleitendes Studium

  • Studium neben einer regulären Berufstätigkeit
  • Studium am Abend, Wochenende oder online
  • Häufig in Verbindung mit Fernhochschulen
  • Studienzeit: 8-10 Semester (4-5 Jahre)

Fernstudium

  • Studium ohne Präsenzpflicht
  • Fast alles online
  • Studienzeit 6-8 Semester (3-4 Jahre)

Duales Studium

  • Kombination aus Praxis und Studium
  • Theorie an der Hochschule
  • Praxis in einem Betrieb
  • Verschiedene Modelle möglich
  • Studienzeit: variiert je nach Modell und Studiengang


Überblick Vor- und Nachteile der Studienmodelle

Nicht jedes Studienmodell eignet sich für jeden. Deine persönliche Situation, sei es familiär oder finanziell, sowie deine bevorzugte Lernmethode spielen eine relevante Rolle für die Entscheidung deines Studienmodells.


Tabelle Überblick Studienmodelle
Tabelle Überblick Studienmodelle© AUBI-plus


Was noch wichtig ist zu wissen

Die Dauer des Studiums liegt an dir. In der Ausbildung hattest du einen festen Plan, feste Zeiten für Zwischen- und Abschlussprüfungen, damit du nach der angegeben Ausbildungszeit auch fertig bist. Bei einem Studium ist das anders. Es gibt in den meisten Fällen einen Verlaufsplan, wie du dein Studium absolvieren kannst. Dieser Plan ist aber kein Muss, sondern nur ein Vorschlag. Du kannst selbst entscheiden, in welchem Semester du bereit bist, welche Prüfung abzuschließen. Ob du also in der Regelstudienzeit fertig bist oder es lieber etwas langsamer angehst und dir mehr Zeit nimmst, ist dir überlassen.

Tipp für deine Studienfinanzierung: Beim ersten Studium kannst du in Deutschland in der Regel BAföG bekommen. Es lohnt sich fast immer, einen Antrag zu stellen, auch wenn du unsicher bist – oft gibt es zumindest einen Teilbetrag.

Beim dualen Studium gibt es die Möglichkeit, dass du finanziell vom Arbeitgeber unterstützt wirst, wenn die Firma Interesse an deiner Arbeitskraft und deiner späteren Position hat. Häufig weißt du auch im Vorfeld, dass du nach Abschluss deines Studiums in der bisherigen Firma bleiben kannst. In vielen Fällen steht dir ein Posten mit Verantwortung und besserer Bezahlung zur Wahl.

Gerade Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Berufserfahrung werden geschätzt. Oft werden sie von der Chefetage selbst über ihre Bereitschaft zu einer
Weiterbildung in Form eines Studiums befragt. Auch wenn du nach der Schule zunächst in eine Ausbildung gegangen bist und einen Beruf erlernt hast, stehen dir viele Möglichkeiten zur Auswahl.


Fazit: Berufsbegleitende und berufsfremde Studien, Qualifikationen oder Weiterbildungen gehören heute zu den häufig genutzten Bildungswegen. Dabei ist deine berufliche Erstausbildung keinesfalls verschenkte Zeit, sondern die Grundlage für ein Studium zu einem späteren Zeitpunkt! Nutze die Chance, dich weiterzubilden und dir neue Kompetenzen anzueignen. Je nach individueller Situation kannst du immer einen passenden Weg finden, dein Studium zu gestalten. Außerdem bringt dich ein Studium nicht nur fachlich weiter, sondern auch persönlich – du wirst weiter über dich hinauswachsen. Schau doch einfach mal, wo du ein Studium absolvieren kannst oder welche  dualen Plätze es gibt.

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