Alumni Q&A - was macht eigentlich ein Headhunter?

Im Rahmen des neuen Veranstaltungsformates Alumni Q&A hatten Studierende der Hochschule Fresenius in München im Juni die Möglichkeit, den Alumnus Christian Boss Henrichsen zu seinen Berufserfahrungen als Headhunter zu befragen. Dabei stellte Herr Henrichsen zunächst seinen eigenen Werdegang vor. Seit seinem BWL-Studium ist der Alumnus im E-Commerce und Sales-Bereich tätig.

Neues Veranstaltungsformat
Neues Veranstaltungsformat "Alumni Q&A" © Hochschule Fresenius gem. GmbH

Zum Headhunting ist er durch Zufall gekommen: Die Firma Michael Page sprach ihn über Xing an und weckte das Interesse an diesem Beruf. Nach einem Anruf zum Kennenlernen folgten mehrere Gespräche auch mit anderen Teams innerhalb des Unternehmens sowie Case Studies und ein Test-Akquise-Call – laut Henrichsen der typische Bewerbungsprozess für einen Headhunter. Doch was bedeutet Headhunting eigentlich? Die Hauptaufgabe ist es, den Personalbedarf von Unternehmen zu füllen. Dabei spricht der Headhunter mit seinen Firmenkunden, um herauszufinden, welche Positionen besetzt werden müssen und welche Ansprüche es an die Bewerber gibt. Basierend darauf vermittelt er Kandidaten, die zum Unternehmen und der freien Stelle passen. Wurde dieses Verfahren früher hauptsächlich für Positionen in oberen Führungsebenen angewandt, so sind Headhunter inzwischen in zahlreichen Branchen für die Vermittlung vom Werkstudenten bis hin zum Geschäftsführer tätig. Dabei ist es durchaus üblich, sich auf eine bestimmte Branche oder Positionsgruppe zu spezialisieren.

HEADHUNTING IST VOR ALLEM EIN PEOPLE BUSINESS

Man muss, so Henrichsen, sowohl zu den Kunden als auch den Kandidaten eine gute Beziehung aufbauen, damit es mit einer Vermittlung klappt. So müsse man Unternehmen auch mal Bewerber schmackhaft machen, die vielleicht auf den ersten Blick nicht zu 100 Prozent auf die Stelle passen. Andererseits ist es wichtig, die Kandidaten auch hinsichtlich ihrer Ziele, der Motivation des Jobwechsels und ihrer Reise- oder Umzugsbereitschaft gut zu kennen und sie gegebenenfalls auch bezüglich der Umsetzbarkeit ihrer Gehaltsvorstellungen zu beraten. Auch während des Bewerbungsprozesses sei es notwendig, den Kontakt zu beiden Seiten zu halten. In einem Feedbackgespräch mit dem Bewerber könne man beispielsweise herausfinden, welche Informationen dieser vom Unternehmen zu erfahren hofft, und dies entsprechend an Kunden weitergeben. Üblicherweise ist der Prozess von der Kandidatensuche bis hin zur Vertragsunterschrift nach sechs bis acht Wochen abgeschlossen.

Als Headhunter sollte man, so Henrichsen, extrovertiert und offen eingestellt sein und sich Fakten zu einer Person oder Position gut merken können, sodass man diese im richtigen Moment abrufen und miteinander verknüpfen kann. Zudem sind eine strukturierte Arbeitsweise und Flexibilität essentiell. An einem typischen Arbeitstag verbringt man den Vormittag und Nachmittag zumeist mit dem Kontakt zu Klienten und der Akquise von Neukunden. Erst gegen Abend kann man sich mit Kandidaten in Verbindung setzen, da diese tagsüber zumeist selbst arbeiten. Dazu kommen Team-Meetings und gelegentlich Reisetätigkeiten zu Kunden oder, im Executive-Bereich, die Begleitung von Kandidaten zu Bewerbungsgesprächen bei Unternehmen. Besonders geregelt sind die Arbeitszeiten daher nicht. Als Einstiegsgehalt sind laut des Alumnus 35.000 bis 45.000 Euro pro Jahr realistisch, zusätzlich gibt es üblicherweise pro erfolgreicher Vermittlung einen Bonus.

EIN BERUF MIT ZUKUNFT

Headhunter sind zumeist nur zwei Jahre in dieser Rolle tätig. Danach könne man aber gut in HR-Abteilungen oder als Recruiter auf Unternehmensseite arbeiten. Auch eine Tätigkeit im Produktvertrieb sei als nächster Karriereschritt denkbar. In seiner Zeit als Headhunter konnte Henrichsen insbesondere seine Fähigkeiten zur Selbstorganisation, Lösungsorientiertheit und Empathie ausbauen. Der Alumnus ist überzeugt, dass Headhunter ein Beruf mit Zukunft ist: Obwohl Künstliche Intelligenz die Suche nach passenden Kandidaten für eine freie Position inzwischen stark vereinfacht hat, könne nichts den persönlichen Kontakt zu Kunden oder Bewerbern ersetzen.

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